Tempolimits für Wohnmobile in Europa: Was Reisende wissen müssen
Das Reisen mit dem Wohnmobil durch Europa ist für viele ein großer Wunsch. Dabei ist es wichtig, sich vorab über die geltenden Tempolimits in den verschiedenen Ländern zu informieren.
Besonders entscheidend ist das Gewicht des Wohnmobils, da dieses oft Einfluss auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hat.
Im Folgenden werden die wichtigsten Regelungen für Wohnmobile bis und über 3,5 Tonnen sowie die jeweiligen Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen übersichtlich dargestellt.
Inhalt
ToggleUnterschiedliche Tempolimits je nach Gewicht des Wohnmobils
In Europa wird bei den Tempolimits für Wohnmobile häufig nach dem zulässigen Gesamtgewicht unterschieden.
Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen dürfen in der Regel schneller fahren als schwerere Fahrzeuge. Für Wohnmobile über 7,5 Tonnen gelten meistens die gleichen Regeln wie für LKWs.
Tempolimits innerorts
Innerhalb geschlossener Ortschaften gilt in den meisten europäischen Ländern für alle Wohnmobile eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, unabhängig vom Gewicht.
Tempolimits außerorts und auf Landstraßen
Die erlaubten Geschwindigkeiten außerhalb geschlossener Ortschaften unterscheiden sich von Land zu Land und sind abhängig vom Gewicht des Wohnmobils:
- Deutschland: bis 3,5 Tonnen 100 km/h, über 3,5 Tonnen 80 km/h
- Niederlande: 80 km/h (für alle)
- Frankreich: 80 km/h (für alle)
- Österreich: bis 3,5 Tonnen 100 km/h, über 3,5 Tonnen 70 km/h
- Schweiz: 80 km/h (für alle)
- Italien: bis 3,5 Tonnen 90 km/h, über 3,5 Tonnen 80 km/h
- Kroatien: bis 3,5 Tonnen 90 km/h, über 3,5 Tonnen 80 km/h
- Spanien: 80 km/h (für alle)
- Skandinavien: zwischen 80 und 100 km/h, je nach Land und Gewicht
Tempolimits auf Schnellstraßen und Autobahnen
Auch auf Schnellstraßen und Autobahnen gelten unterschiedliche Geschwindigkeitsbegrenzungen, die vom Gewicht des Fahrzeugs abhängen:
- Deutschland: bis 3,5 Tonnen meist 130 km/h, über 3,5 Tonnen 100 km/h
- Niederlande: tagsüber meist 100 km/h, abends bis zu 130 km/h für bis 3,5 Tonnen; über 3,5 Tonnen meist 80 km/h
- Frankreich: bis 3,5 Tonnen bis zu 130 km/h, über 3,5 Tonnen meist 100 -110 km/h
- Österreich: bis 3,5 Tonnen bis zu 130 km/h, über 3,5 Tonnen meist 80 km/h
- Schweiz: bis 3,5 Tonnen bis zu 120 km/h, über 3,5 Tonnen meist zwischen 80 und 100 km/h
- Italien: bis 3,5 Tonnen meist bis zu 130 km/h, über 3,5 Tonnen meist zwischen 80 und 100 km/h
- Kroatien: bis 3,5 Tonnen bis zu 130 km/h, über 3,5 Tonnen meist zwischen 80 und 90 km/h
- Spanien: bis zu 120 km/h für leichtere Wohnmobile, schwerere meist um die 90 km/h
- Skandinavien: je nach Land zwischen 80 und 130 km/h für leichtere Fahrzeuge; schwerere meist langsamer
Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen in Europa
Seit der Einführung der EU-weiten Vollstreckungshilfe im Jahr 2010 werden Bußgelder ab etwa 70 Euro in allen EU-Staaten vollstreckt.
Das bedeutet, dass auch Touristen mit Wohnmobilen nicht vor Strafen sicher sind, wenn sie das Tempolimit überschreiten.
Beispiele für Bußgelder in beliebten Reiseländern:
- Frankreich: Ab einer Überschreitung von 20 km/h drohen mindestens 135 Euro Strafe. Bei mehr als 50 km/h kann das Bußgeld bis zu 1.500 Euro betragen.
- Italien: Für eine Überschreitung von 20 km/h werden mindestens 175 Euro fällig, ab 50 km/h mindestens 545 Euro. Außerdem gibt es hohe Strafen für die Nutzung des Handys am Steuer (mindestens 165 Euro). Bei Nichtzahlung vor Ort kann das Fahrzeug beschlagnahmt werden.
- Kroatien: Ab einer Überschreitung von mehr als 50 km/h beträgt das Bußgeld bis zu 2.000 Euro. Das Überfahren einer roten Ampel kostet mindestens 265 Euro, innerorts ab 20 km/h zu schnell mindestens 135 Euro.
- Schweiz: Die Bußgelder variieren je nach Kanton. Ab einer Überschreitung von 20 km/h werden mindestens etwa 165 Euro fällig. Auf Autobahnen sind Strafen ab etwa 325 Euro üblich und können vierstellig werden. Zudem sind bis zu 60 Tagessätze möglich und Sicherheitsleistungen werden verlangt.
Diese Beispiele zeigen, dass besonders Italien, Frankreich, Kroatien und die Schweiz sehr strenge Strafen verhängen.
Weitere Besonderheiten und Tipps für Wohnmobilreisende
Neben den Tempolimits gibt es in einigen Ländern zusätzliche Regelungen:
- In Österreich orientiert sich die erlaubte Geschwindigkeit teilweise an der Tageszeit.
- In Kroatien spielt auch das Alter des Fahrers eine Rolle bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.
Wohnmobilfahrer sollten sich vor der Reise genau über die geltenden Vorschriften in ihren Ziel- und Transitländern informieren.
Fazit
Tempolimits für Wohnmobile in Europa variieren stark, je nach Land und Fahrzeuggewicht.
Innerorts gilt meist eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h für alle Fahrzeuge. Außerorts und auf Autobahnen unterscheiden sich die erlaubten Geschwindigkeiten deutlich.
Die Einhaltung der Verkehrsregeln wird streng kontrolliert und Verstöße können hohe Bußgelder nach sich ziehen, die europaweit durchgesetzt werden.
Wer mit dem Wohnmobil durch Europa reist, sollte daher stets auf die lokalen Tempovorgaben achten und sich vorab gut informieren.
So lässt sich der Urlaub entspannt und ohne unangenehme Überraschungen genießen.
FAQ – Tempolimits für Wohnmobile in Europa
Gilt das Tempolimit für Wohnmobile überall gleich?
Nein, die Tempolimits für Wohnmobile unterscheiden sich je nach Land und oft auch nach dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs. Innerorts gilt meist 50 km/h, außerorts und auf Autobahnen variieren die erlaubten Geschwindigkeiten stark.
Welche Bedeutung hat das Gewicht des Wohnmobils für das Tempolimit?
Das Gewicht ist entscheidend. Wohnmobile bis 3,5 Tonnen dürfen in der Regel schneller fahren als schwerere Fahrzeuge. Ab 7,5 Tonnen gelten meist LKW-Regeln.
Wie hoch sind die Bußgelder bei Geschwindigkeitsüberschreitungen?
Die Bußgelder variieren je nach Land und Schwere der Überschreitung. In Frankreich, Italien, Kroatien und der Schweiz sind die Strafen besonders hoch und werden EU-weit vollstreckt.
Gibt es Unterschiede bei den Tempolimits auf Autobahnen und Schnellstraßen?
Ja. Die erlaubten Geschwindigkeiten auf Autobahnen sind oft höher als auf Schnellstraßen und hängen vom Land sowie vom Gewicht des Wohnmobils ab.
Muss ich mit Strafen in allen europäischen Ländern rechnen?
Ja. Seit 2010 werden Bußgelder in allen EU-Staaten ab etwa 70 Euro europaweit vollstreckt, auch für ausländische Fahrzeuge.
Gibt es weitere Besonderheiten, die ich beachten sollte?
Ja. Manche Länder haben zusätzliche Regeln, wie unterschiedliche Tempolimits je nach Tageszeit oder Fahreralter, z. B. Österreich und Kroatien.
Wo finde ich aktuelle Informationen zu Tempolimits für mein Reiseziel?
Aktuelle und detaillierte Informationen bieten offizielle Verkehrsämter der Länder, ADAC oder andere Verkehrsinformationsportale.
Was passiert, wenn ich das Bußgeld nicht bezahle?
In vielen Ländern kann dies zu weiteren Strafen führen, im schlimmsten Fall auch zur Beschlagnahmung des Fahrzeugs.