Campingsaison im Kreis Kassel startet durchwachsen
Camping boomt – das merke ich auch hier bei uns im Landkreis Kassel. 2024 gab es deutschlandweit so viele Übernachtungen auf Campingplätzen wie nie zuvor: 42,9 Millionen Nächte haben Camper gezeltet, gechillt oder im Wohnmobil verbracht.
Das Statistische Bundesamt hat’s ermittelt – und ich sage euch, ich kann’s nachvollziehen. Camping ist einfach mega angesagt, egal ob Zelt, Van oder Luxus-Wohnmobil. Aber wie sieht’s eigentlich hier bei uns aus? Ist der Camping-Hype auch im Landkreis Kassel voll angekommen?
Ich habe ein bisschen recherchiert – und was ich herausgefunden habe, ist alles andere als einheitlich.
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ToggleCampingsaison im Kreis Kassel: Ein gemischtes Bild
Fangen wir mal im Altkreis Kassel an. Hier gibt’s drei Campingplätze: Einen in Fuldatal-Knickhagen, einen in Fuldabrück-Dennhausen an der Fulda und den Campingplatz am Bühl in Ahnatal.
Letzterer ist gerade geschlossen, weil dort Sanierungsarbeiten laufen. Anja Kessler, die zusammen mit ihrer Familie den Platz in Fuldabrück-Dennhausen betreibt, sieht den Saisonstart eher entspannt. Seit dem 1. April ist der Platz geöffnet, aber so richtig viel los ist noch nicht.
Einige Dauercamper sind schon da, sechs an der Zahl, und dazu kommen etwa sechs weitere Stellplätze für Gäste, die nicht dauerhaft bleiben. Aber genaue Zahlen sind schwer zu sagen, weil die Plätze flexibel vergeben werden – je nachdem, wie viel Platz gerade gebraucht wird.
Anjas Familie kommt das ruhige Anfangstempo sogar ganz gelegen, denn sie renovieren gerade noch auf dem Gelände. „Im Sommer geht’s dann erst richtig los“, sagt sie.
Die Hochsaison steht noch bevor, und da hoffen sie natürlich auf mehr Gäste.
Ganz ähnlich sieht es beim Campingplatz in Knickhagen aus. Betreiberin Michaela Damm beschreibt die Lage mit „nicht schlechter, nicht besser“ als in den Vorjahren. Also noch kein großer Boom hier.
Der Platz ist nicht ausgebucht, aber die Saison hat mit mehr Sonnentagen gestartet als letztes Jahr – was sich natürlich gut auf die Buchungen auswirkt. Die Preise sollen vorerst stabil bleiben, trotz gestiegener Nebenkosten.
Für eine Übernachtung im Wohnwagen zahlt man dort aktuell 23 Euro für zwei Personen. Nicht schlecht, oder
Camping wird anspruchsvoller – und das merkt man auch hier
Weiter südlich im Landkreis wird’s interessanter: In Liebenau spürt man den Boom deutlich mehr. Lilo-Charlott Fülling vom Reiterparadies-Campingplatz in Zwergen erzählt mir, dass das letzte Jahr richtig gut war – sogar das beste seit Corona!
Das liegt nicht nur daran, dass Camping gerade trendy ist, sondern auch daran, dass sie viel Wert auf gutes Essen, ein gepflegtes Gelände und ein buntes Programm für Kinder legen. „Nur Currywurst und Wiese reichen längst nicht mehr“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.
Außerdem entdeckt immer mehr Leute das Naturcamping für sich: Wandern, Radfahren und Urlaub mit Pferd liegen voll im Trend. Kein Wunder also, dass ihr Platz schon zu Ostern komplett ausgebucht war – ein echt starkes Zeichen!
Auch Christoph Pinne vom Campingplatz Wesertal in Oedelsheim ist happy: Seine Zahlen sind im Vergleich zu 2023 um mehr als zwölf Prozent gestiegen. Das beste Jahr seit 20 Jahren! Und für dieses Jahr sieht’s auch gut aus – die Saison ist prima angelaufen.
Das Gelände direkt an der Weser wurde ordentlich aufgemöbelt in den letzten Jahren und das zahlt sich aus. Viele Gäste kommen aus aller Welt und gehören zur Ü50-Generation. Sie genießen Wandern, Bootfahren und Radeln – genau mein Ding!
Camping an der Ostsee ganz vorne
Weltweit boomt Camping, aber besonders beliebt sind die Plätze an der Ostsee in Schleswig-Holstein, dicht gefolgt vom Schwarzwald und der Nordseeküste in Niedersachsen.
Das zeigt auch die Statistik von 2024: Die Besucherzahlen haben sich in 20 Jahren verdoppelt! Im Vergleich zu vor Corona sind es fast 20 Prozent mehr Übernachtungen.
Hofgeismar: Frühbucher und volle Plätze
Bernd Passmann bewirtschaftet den Campingplatz am Schwimmbad in Hofgeismar und kann ebenfalls nicht klagen. Nicht nur war das letzte Jahr gut, auch dieses Jahr herrscht schon jetzt mächtig Betrieb.
Früher war von Dezember bis März tote Hose – jetzt starten die Buchungen schon im Januar und Februar durch. Ostern und der 1. Mai waren komplett ausgebucht. Scheint so, als ob die Leute immer früher planen und keine Lust mehr haben auf Last-Minute-Chaos.
Im Wolfhager Land hakt’s noch
Ganz anders sieht es im Wolfhager Land aus: In Naumburg merkt man vom Camping-Boom des letzten Jahres bisher nicht viel. Rund um den 1. Mai war der Platz zwar gut gebucht, aber danach kam Flaute. Der Kalender für die Sommerferien ist weit davon entfernt, voll zu sein.
Betreiberin Odette Bettermann beobachtet ein verändertes Buchungsverhalten: Viele reservieren jetzt viel früher als früher – teilweise schon im Dezember oder Januar! Gleichzeitig gibt es mehr Kurzaufenthalte und weniger spontane Anreisen.
Preislich haben sie für 2025 moderat angepasst. Nicht wegen des Booms, sondern wegen steigender Kosten für Wasser, Energie und Grundsteuer.
Fazit: Camping boomt – aber nicht überall gleich stark
Was nehme ich also mit? Camping ist deutschlandweit voll im Trend – das zeigt die Rekordzahl von 42,9 Millionen Übernachtungen 2024 eindeutig.
Die meisten zieht es an die Ostsee oder in den Schwarzwald, aber auch hier bei uns im Landkreis Kassel merken wir den Trend – wenn auch unterschiedlich stark.
Im Norden des Landkreises profitieren Betreiber von dem Boom und freuen sich über volle Plätze und steigende Buchungszahlen.
Ganz anders sieht es weiter südlich aus: Dort ist die Saison bislang eher mau, die Buchungen sind zurückhaltender, und die Gäste planen länger im Voraus.
Die Ansprüche sind gestiegen: Campen ist nicht mehr einfach nur „Wiese und Currywurst“. Gute Gastronomie, saubere Anlagen und Freizeitangebote für Kinder oder Naturfreunde werden immer wichtiger.
Wer jetzt also überlegt, eine Campingreise zu machen – egal ob hier oder anderswo – sollte früh buchen und sich auf ein modernes Campingerlebnis freuen. Und ich bin gespannt, wie sich die Saison 2025 noch entwickelt!
FAQ zum Camping im Landkreis Kassel und deutschlandweit
Warum ist Camping in Deutschland so beliebt?
Camping bietet eine tolle Kombination aus Naturerlebnis, Flexibilität und Abenteuer. Egal ob Zelt, Wohnmobil oder Van – es gibt für jeden Geschmack das passende Angebot. Außerdem sind viele Campingplätze gut ausgestattet und bieten Freizeitprogramme, die den Aufenthalt komfortabel machen.
Gibt es im Landkreis Kassel viele Campingplätze?
Im Landkreis Kassel gibt es aktuell drei Hauptcampingplätze: in Fuldatal-Knickhagen, Fuldabrück-Dennhausen und den Campingplatz am Bühl in Ahnatal (derzeit geschlossen wegen Renovierung). Daneben finden sich noch einige kleinere Plätze und Möglichkeiten zum Naturcamping.
Wie sieht die Buchungssituation aus?
Das Buchungsverhalten hat sich verändert: Viele Camper reservieren jetzt viel früher, teilweise schon im Winter vor der Saison. Kurzaufenthalte werden häufiger, spontane Anreisen sind seltener geworden. Besonders an beliebten Orten wie Liebenau oder Hofgeismar sind Plätze schnell ausgebucht.
Wie teuer ist Camping im Landkreis Kassel?
Die Preise variieren je nach Platz und Ausstattung. Zum Beispiel kostet eine Übernachtung für zwei Personen im Wohnwagen auf dem Platz in Knickhagen aktuell etwa 23 Euro. Trotz gestiegener Nebenkosten versuchen viele Betreiber, die Preise stabil zu halten.
Welche Altersgruppen campen am meisten?
Camping ist für alle Altersgruppen attraktiv. Auf einigen Plätzen wie Wesertal in Oedelsheim kommen viele Gäste aus der Ü50-Generation, die Wandern, Radfahren und Bootfahren genießen. Andere Plätze ziehen auch junge Familien mit Kindern an.
Was wird von Campinggästen heute erwartet?
Die Ansprüche sind gestiegen: Camper wollen mehr als nur eine Wiese und Currywurst. Gute Gastronomie, saubere und gepflegte Anlagen sowie Freizeitangebote für Kinder und Naturfreunde sind wichtig geworden.
Wo in Deutschland ist Camping besonders beliebt?
Die Ostsee in Schleswig-Holstein ist das beliebteste Ziel, gefolgt vom Schwarzwald und der Nordseeküste in Niedersachsen. Diese Regionen verzeichnen die meisten Übernachtungen.
Wie entwickelt sich der Campingtrend weiter?
Der Trend zeigt weiter nach oben: Seit 20 Jahren verdoppeln sich die Übernachtungszahlen auf Campingplätzen fast. Auch nach Corona bleibt Camping ein Lieblingsurlaub vieler Menschen.
Was kann ich tun, wenn ich kurzfristig einen Platz brauche?
Kurzfristige Buchungen sind schwieriger geworden, da viele Gäste früh reservieren. Es lohnt sich, flexibel zu sein, alternative Plätze zu prüfen oder außerhalb der Hochsaison zu reisen.
Gibt es spezielle Angebote für Naturcamping oder Urlaub mit Tieren?
Ja! Besonders der Trend zum Naturcamping wächst, mit Angeboten für Wanderer, Radfahrer und Reiturlauber. Einige Plätze bieten spezielle Programme und Ausstattungen für Urlaub mit Pferd oder anderen Tieren an.